Neugeborenen-Hörscreening
Angeborene Hörfehler sind keine Seltenheit. Jedes Jahr kommen Kinder mit einer ausgeprägten Schwerhörigkeit oder Hörbeeinträchtigungen zur Welt. Ohne ein systematisches Neugeborenen-Hörscreening würden solche Hörstörungen im Durchschnitt erst im Alter von 30 bis 40 Monaten entdeckt werden. Viel zu spät für eine normale Sprachentwicklung des Kindes! Denn ein gutes Hörvermögen ist die wesentliche Voraussetzung für das Erlernen der Sprache und für die emotionale und psychosoziale Reife des Kindes. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass die Schwerhörigkeit im ersten Lebensjahr therapiert werden muss, damit das Kind seine Sprache weitgehend normal entwickeln kann. Dazu wollen wir beitragen!
Das Verfahren
Das Neugeborenen-Hörscreening in unserer HNO-Praxis besteht aus einer sorgfältigen Untersuchung (Stufe 1). Dabei testen wir die otoakustischen Emissionen (TEOAE) an beiden Ohren. Das sind natürliche Reaktionen des Innenohrs auf Schallreize. Die Untersuchung ist sanft und völlig schmerzlos, und sie kann am wachen ebenso wie am schlafenden Neugeborenen durchgeführt werden. Meistens gibt dieser erste Test grünes Licht, und Sie können sicher sein, dass Ihr Kind gut hört!
Wir gehen auf Nummer sicher
Sollten allerdings während des Tests Zweifel an der Hörfähigkeit des Kindes aufkommen, müssen wir die Untersuchung wiederholen. Manchmal befinden sich auch noch Reste des Fruchtwassers im Gehörgang des Babys und beeinträchtigen die Schallleitung. Genauso können Störgeräusche von außen oder unruhige Bewegungen der Kleinen das Resultat verfälschen. Der Test wird dann einfach einige Tage oder Wochen später wiederholt. Sollte auch diese Kontrolluntersuchung Auffälligkeiten ergeben, kann eine automatisierte Form der Hirnstammaudiometrie (AABR oder BERA) durchgeführt werden. Mit dieser Methode werden die nervlichen Prozesse geprüft, die bei der Verarbeitung von Geräuschen im Hirnstamm ablaufen. Sollte danach eine Hörstörung immer noch nicht komplett ausgeschlossen sein, muss Ihr Baby eventuell von Spezialisten für kindliche Hörstörungen in der Uniklinik weiter untersucht werden.
Aufgrund der Ergebnisse können wir dann entsprechende individuelle Therapiemaßnahmen ergreifen.